WEINLESE 2007

DIE GROSSE DUERRE

24. WEINLESE VON MAURO SIRRI

Liebe Freunde,

Wenn ich dem Weinjahr 2007 eine Bezeichnung geben müsste, würde ich ein einziges Adjektiv benützen: ”EXTREM” in jeder Hinsicht.

WETTERABLAUF

Wenn wir die Weinjahre von 1990 bis 2000 analysieren, haben wir eine Abwechslung von mehr oder weniger trockenen Jahren und mehr oder weniger regnerischen Jahren; jedenfalls akzeptabel von einem agronomischen Gesichtspunkt aus gesehen.

Wenn wir die Weinjahre von 2000 bis 2007 analysieren, hat sich die Tendenz entschieden gegen die trockenen Wetterabläufe verschoben, diese atmosphärische Erscheinung hat sich besonders in den Jahren 2003 und vor allem im 2007 extremisiert.

Im 2007 hatten wir null Niederschläge während des Wachstums der Rebstöcke und die jährlichen Regenfälle waren auf ein sechstel reduziert im Vergleich zu den Durchschnittswerten der letzten 10 Jahren. Ausserdem wehte im Sommer ein anhaltender Schirokko der unsere Weinreben auf harte Probe gestellt hat.

Zum Glück brachten Ende August einige Regenschauer wieder Sauerstoff in unsere Reben, und retteten somit eine Lese die sonst ernste Probleme vorgewiesen hätte.

PRODUKTION

Die einzige Lösung um Frucht, Weinrebe und Qualität zu retten war, die Produktion durch Eingriff aufs Grün und durch Lichtungen drastisch zu reduzieren.

Diese Wetterabläufe zwingen jedesmal die Produktion auf die Knie. In der Tat hatte die Nationale Produktion einen Kalo von 20% bis 30% und zeicnete den nie zuvor erreichten negativen Rekord von 40 Millionen Hl auf.

DIE ERSTEN SPROSSEN

Zum ersten Mal in meinen 24 Jahren-Weinerfahrung, als ich vom VINITALY zurückkehrte, hatten die Reben mit einem Monat Vorschuss Sprossen angesetzt (!).

WEINLESE

Zum ersten Mal hat uns der verfrühte Wachstum der Reben dazu gezwungen, die Lese in der ersten Augustwoche zu beginnen, mit unvermeidbarer Belastung der Energiekosten, um die Trauben auf herbstliche Temperaturen zu bringen.

Es kommt jedoch häufig vor, dass schwierige Jahrgänge charaktervolle Weine mit großer Persönlichkeit mit sich bringen.
Das Jahr 2007 hat uns tatsächlich hochkonzentrierte Weine mit Kern und Struktur geschenkt.

Insbesondere die Rotweine haben vom Saisonablauf Vorteil gezogen. Die Weinsorten SANGIOVESE,CABERNET SAUVIGNON und CAGNINA weisen starke, dichte Farben auf, sind dickflüssig, mit deutlich ausgedrücktem Körper und Tannin. Die Weißweine spiegeln ebenfalls den Saisonablauf des Jahres 2007 wieder: Der Zuckergehalt der Trauben war in der Tat sehr hoch und die phenolische Reifung vollständig. ALBANA, PAGADEBIT und CHARDONNAY weisen einen bedeutungsvollen Geschmack auf. Sie sind rund, breit und warm mit gut ausgedrückten Aromaeigenschaften.

In diesen Jahren werden die Betriebs-Wirtschaften auf harte Probe gestellt. Ausser den schon erwähnten Rückgängen von 20% – 30% sind wir einer wilden Erhöhung der Preise ausgesetzt. Energie (Preise verdoppelt im 2007!), Transporte, Flaschen, Korken usw verursachen starke ökonomische Unausgeglichenheit.

Wir sind uns jedoch im Klaren, dass es immer wichtiger ist, unserer Kundschaft Weine von grosser Qualität zu bieten mit einem optimalen Preis-Qualitätsverhältnis: für diese Eigenschaft unterscheidet sich unsere Firma seit eh und jeh.

Aus diesem Grunde, wenn auch ungern, und nach 5 Jahren wesentlich unveränderter Preise, sind wir leider dazu gezwungen, unsere Preise etwas aufzurunden, zur teilhaften Deckung der bestrittenen Spesen.

In der Anlage erhalten Sie die Preisliste 2008, die ab 01. März 2008 gültig ist.

Ich bedanke mich herzlichst für Ihre konstante und wertvolle Mitarbeit und stehe, wie immer, gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüssen

Mauro Sirri